Bolagsområdet
Kulturzentrum in Virserum
Das Kulturzentrum Bolagsområdet (ehemals Dackestop), mit Kunsthalle, Museen und anderen kulturellen Einrichtungen, befindet sich auf dem Gelände einer ehemaligen Möbelfabrik am Ortsrand von Virserum, rund 32 Kilometer südwestlich von Hultsfred.
In der Vergangenheit, als Virserum eine Metropole der schwedischen Möbelindustrie war, stand auf dem Gelände des heutigen Bolagsområdet die Möbelfabrik Oskar Edvard Ekelunds Snickerifabrik. Sie war die größte der 40 Möbelfabriken, die es einst rund um Virserum gab und wurde im Volksmund einfach nur Bolaget (die Firma) genannt.
Wie alle anderen Möbelfabriken in Virserum auch, war die 1883 von Oskar Edvard Ekelund gegründete Fabrik auf den Bau von hochwertigen Massivholzmöbeln in kleinen Serien ausgerichtet. Mit dem Aufkommen der Massenproduktion in der Möbelindustrie, verbunden mit dem Einsatz von preiswerteren Materialien und dem beginnenden Trend zu eher kurzlebigen Möbeln, begann der Niedergang der Möbelfabriken in Virserum, dem in den 1970ern auch die Ekelundsche Fabrik zum Opfer fiel.
Eine Bürgerinitiative begann 1997 damit, einige noch gut erhaltenen Fabrikgebäude zu restaurieren und das Gelände zum Zentrum für Kultur und Tourismus auszubauen. Zunächst firmierte das Zentrum unter dem Namen Dackestop und heißt seit der Übernahme durch den Heimatverein Bolaget Hembygdsföreningen nun Bolagsområdet.
Bolagsområdet und die Museen
Das große Gebäude mit dem tonnenförmigen Dach an der Straßenseite des Kulturzentrums ist der einzige große Neubau auf dem Gelände und beherbergt die Kunsthalle Virserum sowie das örtliche Touristbüro.
Gleich gegenüber der Kunsthalle, an der anderen Seite des Parkplatzes, befindet sich in einem der alten Fabrikgebäude die Vävstuga – eine kleine, von einer Privatinitiative betriebene Weberei mit rund 25 alten handbetriebenen und voll funktionsfähigen Webstühlen. Die Vävstuga hat keine festen Öffnungszeiten, aber es ist immer einen Versuch wert, an der Türe zu klingeln und zu fragen, ob man einen Blick hineinwerfen darf.
Im Gebäude nebenan, dort wo früher einmal die fertigen Möbel gewachst und poliert wurden, residiert Sveriges Telemuseum, das mittlerweile größte Telefonmuseum Schwedens. Am hinteren Ende des Geländes, gleich am Lauf des Flüsschens Virserumsån, befindet sich das ehemalige Sägewerk der Möbelfabrik, in dem heute Virserums Möbelindustrimuseum eingerichtet ist.
Desweiteren gibt es auf dem Gelände eine kleine, romantisch gestaltetet Gartenanlage, Örtagård genannt, mit rund 150 Kräuterpflanzen, Stauden und bunten Sommerblumen. Am Fluss kann man im Café Flottan seinen Kaffee, Kuchen oder Eis auf einer schwimmenden Terrasse auf dem Virserumsån genießen. Und im rotweißen Holzhaus von Stinsen Konsthantverk bieten etwa 25 regionale Kunsthandwerker und Künstler ihre Werke aus Holz, Metall, Keramik oder Textil an.