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Hagelsrums Masugn 2017
Hagelsrums Masugn 2017 | Foto: GuidebookSweden (CC BY-SA 4.0)
Mini-Map of Sweden with marker at Hultsfreds Kommun

Hagelsrums Masugn

Historischer Hochofen in Hagelsrum

Der bis 1877 betriebene Hochofen Hagelsrums Masugn steht am Flüsschen Silverån im Dorf Hagelsrum, etwa 10 Kilometer südlich von Hultsfred und ist der einzige noch erhaltene Hochofen aus vorindustrieller Zeit in der Provinz Kalmar Län.

Hagelsrums Masugn besteht aus dem gut erhaltenen Hochofen, der 1854 zum ersten Mal angeblasen wurde sowie dem Gebläsehaus mit einem alten dreizylindrigen Ofengebläse. Daran schließt sich das unmittelbar am Fluss stehende Gebäude an, in dem sich einst das Wasserrad zum Antrieb des Gebläses befand.

Die Ära der Eisenverhüttung in Hagelsrum dauerte insgesamt rund 130 Jahre an und begann 1748 an dieser Stelle mit dem ersten Hochofen, der allerdings auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses stand. Dieser Ofen stürzte 1760 ein, worauf an der heutigen Position ein neuer Hochofen gebaut wurde.

1853, nach mehr als 90 Betriebsjahren, war dieser zweite Hochofen veraltet und so stark verschlissen, dass man sich entschloss, ihn durch den heute noch vorhandenen Ofen zu ersetzen. Gleich im ersten Jahr seines Betriebes erreichte der neue Hochofen mit 509 Tonnen Roheisen die höchste Jahresproduktion in der Geschichte der Hütte von Hagelsrum.

Obwohl Hochöfen auch schon damals nach Möglichkeit im Dauerbetrieb gefahren wurden, kam der Ofen in Hagelsrum auch in seinem Spitzenjahr nur auf 179 Schmelztage. Verantwortlich für die verhältnismäßig geringe Zahl an Schmelztagen war die Problematik bei Versorgung mit Rohstoffen. Das verhüttete Eisenerz kam in Småland als sogenanntes See-Erz in Form von Erzknollen vom Grund der umliegenden Binnenseen. Die Knollen wurden im Winter gesammelt, wenn die Eisdecke auf den Seen stark genug war, um die schweren Schlitten mit dem Erz zu tragen.

Die durchschnittliche Tagesproduktion des Hochofens in Hagelsrum betrug nur 2,8 Tonnen Roheisen, wofür aber 8 Tonnen Eisenerz eingesetzt und 35 Kubikmeter Holzkohle benötigt wurden. Nach alten Abrechnungsunterlagen hat man rekonstruiert, dass für den direkten Betrieb der Anlage rund 25 Mitarbeiter beschäftigt wurden, die sich auf zwei Schichtmannschaften á 10 Arbeiter sowie 5 Angestellte für Verwaltung und Administration verteilten. Schätzungsweise weitere 100 Personen waren außerhalb der Hütte mit dem Transport und der Gewinnung von Rohstoffen beschäftigt.

Das Roheisen wurde hauptsächlich in Barren gegossen und zunächst in den Hammerschmieden in Storebro zu Schmiedeeisen weiter verarbeitet. Ein Teil des Roheisens wurde aber auch direkt vor Ort zu Endprodukten wie Kochtöpfe, Bratpfannen oder Waffeleisen vergossen. Nach einem der zahlreichen Besitzerwechsel wurde die Gießerei in Hagelsrum 1802 geschlossen und das Roheisen an die zugehörige Gießerei in Rosenfors geliefert.

Das Gelände um den Hochofen ist ganzjährig offen zugänglich. Wer eine fundierte Führung wünscht, wendet sich an den Heimatverein Målilla-Gårdveda Hembygdsförening, der seit 1994 Besitzer der alten Anlage ist.

Stockholmsvägen
570 82 Målilla (Hagelsrum)
57°24′49.1″N 15°51′46.4″E
www.hagelsrum.se

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