Knästorps Naturreservat
Abwechslungsreiches Naturschutzgebiet bei Hagelsrum
Das abwechslungsreiche Naturschutzgebiet Knästorps Naturreservat, benannt nach dem verlassenen Dörfchen Knästorp, befindet sich in einem dichten Waldgebiet bei Hagelsrum, rund 20 Kilometer südlich von Hultsfred.
Das Naturschutzgebiet Knästorp besteht aus einer interessanten Mischung aus dichtem, urwaldähnlichen Mischwald, hochstämmigem Nadelwald, ein wenig Eichenwald, offenen Lichtungen und Feuchtgebieten sowie den Ruinen des im 19. Jahrhundert aufgegebenen Dorfes Knästorp.
Das ehemalige Dorf Knästorp
Die Ruinen des Dorfes befinden sich auf einer Anhöhe, etwa 600 Meter südwestlich von der Parkbucht am Stockholmsvägen entfernt, sind aber nicht ganz einfach zu finden. Sie bestehen aus den Überresten von Fundamenten und Kellern mehrerer Wohnhäuser und Nebengebäude sowie alten Begrenzungsmauern aus aufgeschichteten Steinen. Die Lage der früheren landwirtschaftlichen Nutzflächen des Dorfes sind nur noch an den typischen Haufen mit abgesammelten Steinen zu erkennen.
Auf den früheren Nutzflächen am Osthang des ehemaligen Dorfes hat sich ein überwiegend aus Eichen bestehender Laubwald angesiedelt. Auf den Stämmen der alten Bäume wachsen eine Reihe sehr seltene Flechten, wie die stark gefährdete Echte Lungenflechte (Lobaria pulmonaria) – Beweis für intakte, ungestörte Wälder.
Flora und Fauna des Naturschutzgebiets
Von großer Bedeutung für den Naturschutz ist auch das Areal im westlichen Teil des Naturschutzgebietes. Dort sind die Stämme der alten Fichten übersät mit dem Grau der Tannen-Strahlflechte (Lecanactis abietina) und von den Ästen hängen verschiedene andere Flechten wie Bärte herab. Boden und umgefallene Stämme sind dort von verschiedensten Moosen bedeckt und in den Moosteppichen wachsen interessante Pilze wie der Orangerote Braunsporstacheling (Sarcodon versipellis) oder bunte Korallenpilze (Ramaria), die tatsächlich wie maritime Korallen aussehen.
Mit ein wenig Glück und wenn man sich ruhig verhält, bekommt man vielleicht auch den einen oder anderen gefiederte Bewohner des Naturschutzgebietes, wie den Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes) oder den Schwarzspecht (Dryocopus martius) zu sehen oder zu hören.