Mörlunda-Tveta Hembygdsgård
Museumshof in Mörlunda
Der Museumshof Mörlunda-Tveta Hembygdsgård steht auf dem sogenannten Blåbärskullen (Blaubeerhügel) im 900-Seelen Dorf Mörlunda im Süden der småländischen Gemeinde Hultsfreds kommun.
Mit seinen rund zehn historischen Gebäuden ist der Mörlunda-Tveta Hembygdsgård schon eher ein kleines Freilichtmuseum. Da die Schweden dazu neigen, längere Namen oder Bezeichnungen gerne in griffige Kurzformen zu bringen, ist der Museumshof in der Region daher auch eher unter dem Namen Blåbärskullen bekannt.
Die historischen Gebäude im Mörlunda-Tveta Hembygdsgård
Aufgebaut und betrieben wurde und wird der Heimathof vom 1963 gegründeten Heimatverein Mörlunda-Tveta Hembygdsförening, der 1965 mit der über 300 Jahre alten "Turkstugan" das erste historische Gebäude auf dem Blåbärskullen installierte. Bei dieser kleinen Wohnhütte handelt es sich um eine sogenannte Backstuga; ein besonderer Typ eines kleines ärmliches Wohnhauses, bei dem der Hauseigentümer keinerlei Eigentumsrechte an dem Hausgrundstück besaß.
Der Umzug auf den Heimathof war im übrigen der zweite Umzug, den das kleine Häuschen seit seiner Erbauung erlebte. Erbaut wurde die Backstuga auf dem Hof Björkenäs am Ufer des Sees Bysjön. Der Knecht Jonas Jonsson Turk kaufte sie eines Tages für 30 Reichstaler, zerlegte sie in ihre Einzelteile und trug, so erzählt man sich, anschließend die einzelne Teile bis in den 13 Kilometer entfernten Weiler Tulunda, wo er die Hütte wieder aufbaute. Dort stand das Häuschen, bis es 1965 an den Heimatverein verschenkt wurde.
1966 zog der Loftschuppen als zweites Gebäude in den Park um. Der Schuppen stand ursprünglich in Stora Aby und ist ein typischer Lagerschuppen, wie er früher auf vielen småländischen Bauernhöfen üblich war. Im Erdgeschoss wurde die Ernte eingelagert und das Loft wurde im Sommer als Wohn- und Schlafraum genutzt.
Die sogenannte Ävlingebostugan, das zweigeschossige Haupthaus eines früheren Bauernhofes, steht seit 1969 auf dem Museumshof. Das Gebäude stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert, wobei das Obergeschoss kaum verändert wurde und noch immer die alten, fest eingebauten Betten mit Strohsäcken sowie die ursprüngliche Bemalung der Zimmerdecken besitzt. Das Erdgeschoss wurde im Laufe der Jahre verändert und zeigt mit der übernommenen Möblierung eine Original-Einrichtung aus dem 19. Jahrhundert.
Die zweigeschossige Scheune auf dem Gelände stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist als Heimatmuseum eingerichtet. Im Obergeschoss befinden sich Sammlungen mit Werkzeugen aus unterschiedlichen Handwerksberufen und der Landwirtschaft sowie ein alter Schulsaal. Im Erdgeschoss sind alte landwirtschaftliche Maschinen sowie historische Kutschen und Schlitten ausgestellt.
Historische Maschinen im Mörlunda-Tveta Hembygdsgård
Unter einer Überdachung vor der Scheune steht ein funktionsfähiger Glühkopfmotor aus dem Jahr 1933, der zum Betrieb eines Dreschkastens verwendet wird. Eine ganz besondere technische Rarität befindet sich jedoch im langgestreckten Gebäude gegenüber der Scheune, in dem sich ein kleines Sägewerk befindet, das von einer funktionstüchtigen Dampfmaschine aus dem Jahr 1905 angetrieben wird.
In der hintersten Ecke des Parks steht eine historische Leinendarre, die früher zum trocknen von Flachs für die Herstellung von Leinen benutzt wurde. Das jüngste Gebäude des Heimathofes ist eine Garage, die Mitte der 1990er Jahre gebaut wurde und das restaurierte ehemalige Feuerwehrfahrzeug von Mörlunda, einen Chevrolet von 1938 beherbergt.